In Deutschland wird der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel jährlich am zweiten Sonntag im September begangen. In diesem Jahr beinhaltet die noch von Papst Franziskus im Januar 2025 verfasste Botschaft, einen klaren Appell an die Verantwortung der Medien und insbesondere an deren Funktion als „Brückenbauer“.
Die diesjährige Botschaft zum „Mediensonntag“ benennt zunächst die Herausforderungen der heutigen Kommunikation: Diese erschaffe oft „Angst, Verzweiflung, Vorurteile, Ressentiments, Fanatismus und sogar Hass“ und arbeite mit Vereinfachungen und zuspitzenden Informationen. Stattdessen plädiert Papst Franziskus für das „Entschärfen“ der Kommunikation, weg von Aggressivität und Instinktreaktionen.
Ein zentrales Anliegen der Botschaft von Papst Franziskus 59. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel ist „Rechenschaft über die Hoffnung abzulegen, die uns erfüllt“, und zwar mit „Bescheidenheit und Ehrfurcht“. „In der heutigen Zeit geht es für Christinnen und Christen darum, Hoffnung nicht nur zu bewahren, sondern auch durch Haltung und Sprache in die Gesellschaft hineinzutragen“, betonte Papst Franziskus.
Kommunikator:innen seien stattdessen dazu aufgefordert, „die vielen Geschichten des Guten“ sichtbar zu machen, die konstruktiv wirken und das Gemeinwohl stärken. Dabei müsse Kommunikation Brücken bauen und „die Würde jedes Menschen anerkennen“ (Verweis auf die Enzyklika „Dilexit nos“, 217).
Fazit: Verantwortung der Medien stärken
Der 59. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel fordert alle Medienschaffenden dazu auf, die Verantwortung von Medien und insbesondere deren Funktion als „Brückenbauer“ zu stärken. Dabei forderte Papst Franziskus Journalist:innen dazu auf, auch einmal „gegen den Strom zu schwimmen“ und insbesondere durch „sprachliche Abrüstung“ zu einem „gegenseitigen Verständnis und nicht einer Verschärfung der Gegensätze“ beizutragen. Gerade in Zeiten, in denen Politiker:innen und sogar die amtierende Bundestagspräsidentin medial „aufrüsten“ (auch in ihren Stellungnahmen gegenüber den Kirchen), ist dieser Appell des verstorbenen Pontifex ein wohltuender Gegenpol, den auch Papst Leo XIV. in seinen ersten Stellungnahmen gegenüber den Medien aufgriff, die „Netze der Liebe gegen die Logik der Spaltung“ knüpfen sollen (Link).
Die Funktion der Medien als „Brückenbauer“ hatte Papst Franziskus auch beim „Jubiläum der Medien“ anlässlich des Heiligen Jahres 2025 betont (an dem der Autor Ende Januar 2025 in Rom teilgenommen hatte: Link).
Bereits ein Jahr zuvor hatte Papst Franziskus sich in ähnlicher Weise bei einer Audienz katholischer Medienschaffender der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) geäußert (an dem der Autor für das Portal kath.de teilgenommen hatte): Link.
Hinweis: Der 59. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel des Vatikans steht unter dem Leitwort „Sprecht mit Güte von der Hoffnung, die eure Herzen erfüllt“. Er ist auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz (PDF) verfügbar.
Lesetipp zum Mediensonntag 2025 aus unserem Partnerportal explizit.net: Link Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)